Mein Schultag an der BBS Jever
Auch in der Ausbildung drückst du mindestens einmal wöchentlich die Schulbank. Doch statt Physik und Kunst stehen in der Berufsschule auch fachliche Inhalte auf dem Stundenplan. Hauswirtschaftsbotschafterin Kim erzählt aus ihrem Berufsschulalltag.
Wie in jeder dualen Ausbildung, gehören auch in der Hauswirtschaft wöchentliche Berufsschulbesuche zur Ausbildung. Bei einer dreijährigen Ausbildung sind das im ersten Lehrjahr zwei Tage in der Woche , im zweiten und dritten Lehrjahr dann jeweils ein Tag. Als ich im Sommer 2019 die Ausbildung zur Hauswirtschafterin begonnen habe, durfte ich selbst aussuchen, welche Berufsschule ich besuchen möchte. Ich habe mich für die Berufsschule in Jever entschieden und bin nach wie vor sehr glücklich mit dieser Entscheidung.
Meine Berufsschulklasse
Einmal in der Woche gehe ich zur Schule, bei uns ist es der Mittwoch. In der Regel habe ich dann acht Stunden Schule, also von 7.50 Uhr bis 14.45 Uhr. Die Stunden finden als Doppelstunden statt. Ich finde die Tage in der Berufsschule immer aufregend und vielseitig. Meine Klasse ist klein. Mit sieben Schüler*innen sind wir jetzt im 3. Lehrjahr. Wir sind eine enge Klassengemeinschaft, wir helfen einander und auch richtige Freundschaften sind über die Jahre entstanden. Durch diesen kleinen Klassenverbund haben wir sowohl im letzten, als auch in diesem Schuljahr klassenübergreifenden Unterricht. Das heißt, dass wir immer mit einer anderen Hauswirtschaftsklasse (letztes Jahr mit dem 3. Lehrjahr, nun mit dem 2. Lehrjahr) Unterricht haben. Am Anfang konnte ich mir darunter gar nichts vorstellen, aber mittlerweile kann ich sagen, dass es funktioniert. Es ist auch sehr angenehm, dass wir einen kleinen Lehrerstamm haben. Drei Lehrerinnen und Lehrer geben immer mittwochs ihr Bestes, um uns für die Prüfungen perfekt vorzubereiten.
Das machen wir in der Berufsschule
Bei uns in der Berufsschule haben wir ganz normale Schulfächer, wie zum Beispiel Englisch. Dazu kommen aber natürlich fachliche Inhalte und die machen mir auch am meisten Spaß. Der fachlliche Unterricht ist in Lernfelder unterteilt, dabei geht es zum Beispiel darum, wie wir Azubis die Berufsausbildung mitgestalten können, wie die Verpflegung zu unterschiedlichen Anlässen aussieht oder auch ganz praktisch um das Thema Warenlagerung. Weil ich in meinem Ausbildungsbetrieb sehr viel mit Kindern zu tun habe und dabei eben soziale und pädagogische Gesichitspunkte eine Rolle spielen, interessieren mich vor allem Inhalte rund um die individuelle Betreuung von Personen. Dinge, die ich im Betrieb direkt umsetzen kann, kann ich mir auch viel leichter merken. Vor Corona, also im letzten Jahr h aben wir von der Schule aus auch einen Nähkurs gemacht.
Berufsschule in Zeiten von Corona
Allgemein war es vor der Corona-Pandemie eindeutig persönlicher und auch schöner für mich, zur Schule zu gehen. Man hat seine Klassenkameradinnen und Klassenkameraden in real gesehen und konnte sich über alles austauschen. Gerade über die verschiedenen Betriebe und über unsere aktuellen Aufgaben haben wir uns lebhaft ausgetauscht. Ich bin unglaublich gerne zur Schule gefahren und hab die Schultage in Präsenz genossen.
Jetzt in der Pandemie-Zeit hat sich viel verändert. Wir befinden uns seit etlichen Monaten im Home-Schooling und sehen uns nur über die Kamera, schreiben über soziale Netzwerke oder telefonieren. An sich habe ich keine großen Probleme mit dem „Lernen von zuhause“, allerdings fehlen mir die Leute und der Austausch. Jeden Mittwoch loggen wir uns pünktlich zum Schulanfang ein und treffen uns in der Videokonferenz. Der Unterricht läuft dann online, Fach für Fach und Lehrer für Lehrer. Bis auf ein paar Störungen und Überlastungen des Internets klappt es bei uns aber relativ gut. Natürlich macht es einen Unterschied zu vorher, jetzt sind wir viel mehr gefordert, uns Sachen selber beizubringen und Themen auszuarbeiten. Das zeigt natürlich Vor- und Nachteile auf, aber in so einer schweren Zeit müssen alle mit den Veränderungen leben und daran wachsen.