Ideenbörse Hauswirtschaft: „Von jungen Leuten – für junge Leute“
Die Ausbildung zum Hauswirtschafter/zur Hauswirtschafterin bietet und fordert mehr als viele erwarten. Hauswirtschafter*innen sind Teil des gesellschaftlichen Lebens und ganz vorne mit dabei, wenn es um das Know-How rund um die Versorgung und Betreuung unterschiedlicher Personengruppen in ihrem Lebensumfeld geht. Wie kann die Ausbildung und der Beruf Hauswirtschaft attraktiv und interessant dargestellt werden? Um gemeinsam Ideen zu sammeln und erste Ansätze zu erarbeiten, haben die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK)und das Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft (ZEHN) zu einer offenen Ideenbörse unter dem Motto „von jungen Leuten – für junge Leute“ eingeladen. Junge Hauswirtschafter*innen werden aktiv, um das Berufsbild spannender zu gestalten.
Am 27. Oktober 2022 haben sich engagierte Hauswirtschafter*innen gemeinsam mit Tomma Witting von der LWK und Lea Thobe vom ZEHN in den Räumlichkeiten der Landwirtschaftskammer Hannover zu einem gemeinsamen Workshoptag getroffen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde haben die Teilnehmerinnen zunächst gemeinsam die Ist-Situation analysiert: Wie steht es aktuell um die Hauswirtschaft? Im Gespräch wurde schnell klar, welchen Herausforderungen sich die jungen Nachwuchskräfte im Berufseinstieg stellen müssen. Nicht nur die geringe Bezahlung während und nach der Ausbildung war ein Thema des Dialogs, sondern auch die Tatsache, dass das Berufsbild Hauswirtschaft nicht bekannt ist. Weiterbildungsmaßnahmen sind für die jungen Fachkräfte oft unattraktiv oder in einigen Regionen gar nicht erst vorhanden. In vielen Teilen Niedersachsens fehlen Nachwuchskräfte. Berufsschulen können aufgrund der geringen Nachfrage keine Ausbildungsklassen im Bereich Hauswirtschaft anbieten. Allen Teilnehmenden war klar: Wir wollen was ändern!
Gesagt, getan: Die Teilnehmerinnen haben erste Ideen für zukünftige Projekte gesammelt! Workshops zur Berufsorientierung in verschiedenen Regionen könnten dabei helfen, junge Menschen nicht nur auf den Ausbildungsberuf Hauswirtschafter/-in aufmerksam zu machen, sondern sie mit Mitmachaktionen für eine Ausbildung zu begeistern. Vorhandenes Informationsmaterial von verschiedenen Anbietern kann gesichtet und attraktiver gestaltet werden. Werbekampagnen, wie z.B. im Handwerk müssen auch für die Hauswirtschaft zum Thema werden.
Die Präsenz auf Berufsmessen hilft dabei, die öffentliche Wahrnehmung des Ausbildungsberufes voranzutreiben. Der Aufbau von Verbänden muss übersichtlich und für jede und jeden verständlich sein. Besonders junge Nachwuchskräfte müssen erkennen können, dass die Arbeit der Berufsverbände wichtig ist. So können neue Mitglieder generiert werden, und Berufseinsteiger*innen erhalten Unterstützung. Schnell wird schnell deutlich, dass viele Ideen nicht sofort umsetzbar sind. Neben der Zeit werden finanzielle Mittel und besonders Personen benötigt, die helfen, die Ideen umzusetzen. Aus diesem Grund ist für die Nachwuchskräfte das Stichwort „Netzwerkbildung“ besonders wichtig. Zusammen wollen sie sich für die Bildung eines Netzwerks einsetzen, das für die Umsetzung von Projekten verantwortlich ist. Die weitere Planung läuft – Teilnehmende treffen sich in regelmäßigen Abständen online in einer dafür gegründeten Arbeitsgruppe. Konkretere Pläne für das kommende Jahr folgen. Die Grundlage für Austausch und eine Zusammenarbeit sind gelegt.